Interview mit Frederik Bott
Herr Bott, Sie kommen ursprünglich auch aus dem Schwäbischen. Wie fühlt es sich an, in der Heimat für diese Krimireihe zu drehen? Fühlen Sie sich für den Schwabenfaktor verantwortlich und schauen die Kolleg:innen Ihnen etwas ab?
Natürlich war es bei Teil eins noch am »seltsamsten«, in der Heimat zu drehen. In Orten, in denen man Freunde und Verwandte hat, Hannes zu spielen, ist etwas surreal, weil man das erst einmal nicht mit seiner Arbeit bzw. einem mehrteiligen ARD-Krimi verknüpft. Es hat mir aber tatsächlich sehr geholfen, noch mehr von mir und meiner schwäbischen Geschichte miteinzubeziehen. Beim Dialekt sind wir Schwaben ja sehr empfindlich (ist bei Dialekten fast immer so), da traf es sich gut, dass ich, bis ich 20 Jahre alt war und mein Schauspielstudium begann, kein Hochdeutsch konnte. Die Kollegen (wenn sie nicht selbst schwäbisch waren) habe ich auch schon öfter sprachlich ein wenig gecoached, damit es am Schluss nicht heißt: »des send doch älles Neigschmeckte« (übersetzt: Das sind alles keine echte Schwaben ).
Welche Herausforderungen erleben Sie bei der Verkörperung des Hannes Taubenbaum und was mögen Sie an der Rolle?
Hannes zu spielen, war in keinem der bis jetzt drei Teile einfach, was die Rolle aber nur noch reizvoller macht. Allein sich die Frage »Was hat der Kerl denn?« zu beantworten, fällt wohl auch immer anders aus, da ich ihn nicht in irgendeine medizinische Diagnose stecken will. Ich denke, kein Mensch möchte das. Für mich ist er ein liebevoller, ehrlicher und sehr ehrgeiziger Schreiner, der vielleicht nach außen etwas simpel, kindlich und kindisch handelt, aber auch sehr komplexe Gedanken hat, auf die man als »Normalo« gar nicht direkt kommt.
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