Dietmar Bär als Hauptkommissar Freddy Schenk
Schenk und Ballauf ermitteln in einem Bordell, während der Betrieb dort scheinbar ganz normal weiterläuft. Das scheint Schenk wenig zu stören. Doch dass eine seiner Töchter als Sexarbeiterin ihr Geld verdienen könnte, mag er sich nicht vorstellen. Ein Widerspruch?
Schenk betreibt die Ermittlungen im Laufhaus mit der pragmatischen Nüchternheit vieler Berufsjahre als Polizist. Auf die Fangfrage von Jasmin Backes an Freddy Schenk wird mit Sicherheit kaum ein Vater mit Blick auf seine Töchter so einfach antworten können; einer von vielen Widersprüchen im gesellschaftlichen Diskurs zur Prostitution.
Im Gegensatz zu anderen Ländern ist „Sexarbeit“ in Deutschland legal. Was denken Sie über die Arbeitsbedingungen im Zusammenhang mit dem Thema Prostitution und die gesellschaftliche Anerkennung von Prostituierten?
Das „älteste Gewerbe der Welt", wie es so schön heißt – somit ist die Auseinandersetzung der Welt mit diesem Gewerbe logischerweise genauso alt. Es ist zu begrüßen, dass die gesellschaftliche Wahrnehmung, bzw. Anerkennung dieses Gewerbes voranschreitet und sich die damit verbundene Bewertung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Betroffenen trotz aller vorhandenen Ambivalenzen weiterentwickelt. Einfach verbieten lässt sich dieses Gewerbe, wie so vieles andere auf dieser Welt, nicht. Dafür ist die Problematik zu komplex.
Umfragen zufolge hat hierzulande bereits jeder vierte Mann für Sex bezahlt. Doch obwohl der so genannte „Sexkauf“ weit verbreitet ist, wird darüber im privaten Umfeld nur selten gesprochen. Kann der „Tatort“ dazu beitragen, dass das Thema auch in Familien angesprochen wird?
Es ist immer gut zu wissen, dass ein „Tatort“ und seine Geschichte, sein Fall, am „Montag danach“ Gesprächsstoff bietet; am Arbeitsplatz, am Tresen oder auch am Familientisch.
Wie weit aber nun das Thema „Sexkauf" Gesprächsstoff für Mütter und Väter mit Töchtern und Söhnen sein kann, bleibt fraglich ...
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